Billige Arbeitskräfte sind kein Geschäftsmodell
Medienmitteilung der AEROPERS-SwissALPA vom 9. Januar 2019
Trotz tiefer Lohnkosten und interner Unterwanderung ist die Fluggesellschaft Germania in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Es zeigt sich einmal mehr, dass das Geschäftsmodell von tiefen Preisen auf Kosten der Mitarbeiter nicht nachhaltig ist.
Die Airline Germania ist in den letzten Monaten in wirtschaftliche Turbulenzen geraten und sucht gemäss eigenen Aussagen neue Investoren. Auch der Schweizer Ableger Germania Flug AG scheint davon betroffen zu sein, obwohl die Arbeitsbedingungen für in der Schweiz angestellte Piloten und Pilotinnen bereits am untersten Ende angesiedelt sind. Zusätzlich wird in der Schweiz ein Flugzeug von der bulgarischen Tochterairline Bulgarian Eagle operiert, um die ohnehin schon schlechten Bedingungen weiter zu unterwandern. Die aktuelle Situation zeigt, dass niedrige Lohnkosten keine Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg darstellen.
Eine Airline, die selbst im Jahr 2018, in welchem der Branchenverband IATA für Europa hohe Gewinne erwartet, in finanzielle Engpässe kommt, ist langfristig nicht überlebensfähig. In Zeiten von Überkapazitäten können kostendeckende Ticketpreise nur erreicht werden, wenn weniger Flüge angeboten werden. Vor dem Hintergrund von Kapazitätsproblemen am Flughafen Zürich sowie der anhaltenden Diskussion über Klimaschäden von Flugreisen ist eine massvolle Reduktion des Angebots deshalb wünschenswert.